Könnte KI und vor allem Chat GPT dazu führen, die Kräfteverhältnisse am weltweiten Digitalmarkt zu verschieben? Microsoft fordert Google durch die Integration von Chat GPT in ihre Suchfunktionen heraus.

Spannende Entwicklungen bei Microsoft!

Microsoft verschreibt sich dem Einsatz von künstlicher Intelligenz. Wie das Unternehmen diesen Dienstag mitteilte, werden sowohl die Suchmaschine Bing als auch der Edge-Browser ein Chat-Fenster enthalten, in dem Fragen gestellt werden können. Das sogenannte „Prometheus-Modell“, ein brandneues, hochmodernes Sprachmodell, das in Zusammenarbeit mit Open AI, den Entwicklern von Chat GPT, entwickelt wurde, wird die Lösungen für die User anbieten.

Die Neugestaltung von Microsofts Suchmaschine könnte dem Software-Riesen einen Vorteil gegenüber anderen Technologieunternehmen verschaffen, wenn es darum geht, von der weltweiten Begeisterung für Chat GPT zu profitieren, einem Tool, das Millionen von Nutzern das Potenzial modernster KI-Technologie nahegebracht hat.

Microsofts Ankündigung kommt nur wenige Stunden, nachdem Google bekannt gegeben hat, dass sein eigener Chatbot, Bard, in die weltweit beliebteste Suchmaschine integriert werden soll. Microsoft kündigte an, 10 Milliarden Dollar in Open AI investieren zu wollen, ein Startup, an dem es bereits Anteile erworben hat. Seit Chat GPT vor zwei Monaten die generative künstliche Intelligenz populär gemacht hat, fragt sich die Branche, ob sie eines Tages die traditionellen Suchmaschinen überholen wird. Könnte dieser Chatbot die Vorherrschaft von Google gefährden?

„Stellen Sie sich vor, dass er schneller, genauer und leistungsfähiger ist als Chat GPT, das mit Open AI-Technologie entwickelt wurde, aber für Suchanfragen optimiert ist“, sagte Yusuf Mehdi, ein leitender Angestellter von Microsoft, der die Verbraucherabteilung des Unternehmens leitet, in einem Interview.

Das Prometheus-Modell wird Kontrollen gegen, wie es der Techgigant nennt „bad material“ bieten, eine Lehre aus Microsofts katastrophalem Debüt des experimentellen Chatbots Tay im Jahr 2016, dem Nutzer rassistische und sexistische Äußerungen beibrachten.

„Im Einklang mit unseren KI-Prinzipien bemühen sich unsere Teams, Herausforderungen wie Fehlinformation und Desinformation, Inhaltsfilterung, Datenschutz und die Vermeidung der Verbreitung von schädlichem oder diskriminierendem Material zu lösen“, so Microsoft weiter.

Eine öffentliche Vorschau des neuen Bing ging am Dienstag für Desktop-Nutzer, die sich dafür angemeldet haben, online. Gleichzeitig sagte Mehdi, dass die Technologie in den kommenden Wochen auf Millionen von Menschen ausgeweitet wird und schließlich ihren Weg zu den Smartphone-Anwendungen Bing und Edge finden wird. Vorerst könne jeder eine begrenzte Anzahl von Suchen ausprobieren, erklärte er.

Es bleibt abzuwarten, ob Microsoft mit diesem technologischen Schritt und durch das Verfügbar machen der Chat GPT KI für breite Massen tatsächlich die Vorherrschaft von Google bzw. Alphabet in der digitalen Welt angreifen kann.

 

Der DMVÖ wird in den nächsten Wochen und Monaten weitere Inhalte & Veranstaltungen zu diesem Thema bereitstellen. Bereits am 07.03.2023 findet ein Online Talk zu diesem Thema statt.