„Am Anfang und am Ende steht der Mensch“ Wien, 28. April 2017. Am Donnerstagabend luden die Marketing Natives (powered by DMVÖ) zu Event #2 zum Thema „Humans vs. Machines – or better together?“. Rund 230 Besucher folgten dem Ruf der Nachwuchsplattform für junge Marketing-Experten in den A1 Saal im Headquarter der A1 Telekom Austria. Bernhard …

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„Am Anfang und am Ende steht der Mensch“

Wien, 28. April 2017. Am Donnerstagabend luden die Marketing Natives (powered by DMVÖ) zu Event #2 zum Thema „Humans vs. Machines – or better together?“. Rund 230 Besucher folgten dem Ruf der Nachwuchsplattform für junge Marketing-Experten in den A1 Saal im Headquarter der A1 Telekom Austria. Bernhard Hauser (Oratio), Marcus Wild und Petra Hajosi (IDEAL Live Marketing), Stefan Stücklschweiger (Fifteen Seconds Festival) sowie Rina Ahmed (Microsoft Österreich) beschäftigten sich mit dem Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine. Das Fazit: Man braucht Leidenschaft, um etwas zu erreichen – und das kann nur der Mensch.

Sind Maschinen in Zukunft die arbeitenden Partner von Menschen oder umgekehrt? Wie wichtig ist der Faktor Mensch in der beruflichen Zukunft? Event #2 der Marketing Natives drehte sich um die Frage „Humans vs. Machines – or better together?“. Andreas Tatzreiter führte als Moderator durch den Abend und zeigte das Spannungsfeld zwischen Glücksgefühlen über technische Neuheiten und Unsicherheit über die Entwicklungsrichtung auf. Das Publikum konnte den Vergleich auch direkt starten: Während des Events wurde von Gastgeber A1 ein Experiment mit deren Chatbot durchgeführt – die menschlichen Stärken und Grenzen konnten beim anschließenden Networking getestet werden.

„Ein Chatbot ist ein Ding, das Intelligenz vorgaukelt“

Bernhard Hauser (CEO & Co-Founder, Oratio) startete die Keynote-Serie mit seiner Ausführung, warum der Hype um Chatbots entstanden ist, welche Anwendungsfelder bereits möglich sind und wo das Potenzial für Unternehmen liegt. Unternehmen bekämen nun langsam Zugang zu Messenger – damit sei vergleichsweise derselbe Punkt erreicht, an dem man 2007/2008 mit Social Media gewesen ist. Bereits Mitte 2015 hätten mehr Nutzer Messenger als traditionelle soziale Netzwerke genutzt. Messenger sei damit eine der wenigen Aktivitäten, die Leute lieber machen, als das Verweilen auf Sozialen Netzwerken. Messaging Dienste per se hätten eine große Zukunft, da sie für User eine größere Bedeutung haben als beispielsweise E-Mails. Dabei sei enorm wichtig, dass User die volle Kontrolle über die Nachrichten haben. Für alles andere wären die Kanäle zu persönlich. „Es ist sogar schon technisch möglich, uns online zu kopieren. Es könnte ein virtuelles Ich geben“, führte Hauser aus, aber: „Am Ende des Tages ist ein Chatbot ein Interface und ein Ding, das Intelligenz vorgaukelt.“

„Artificial Intelligence hat das Potenzial ganze Industrien zu transformieren“

Rina Ahmed (Technical Evangelist, Microsoft Österreich) konzentrierte sich in ihrer Keynote auf die Betrachtung und das Potenzial von Artificial Intelligence (AI). Es ginge bei AI immer darum, mit Menschen auf natürliche Weise zu kommunizieren, sei dies durch Gesichts- und Spracherkennung, Verstehen von Semantik oder das Entdecken neuer Zusammenhänge. Und obwohl ein selbstfahrendes Auto bereits erkennen kann, ob ein Objekt auf der Straße ein Ball oder ein Kind ist, kratze man bei AI noch an der Oberfläche. AI habe das Potenzial ganze Industrien zu transformieren, dennoch könne sie nur das lernen, was der Mensch lehrt. Dabei dürfe man nie vergessen, dass ein Computer keine Moral hat. Auch menschliche Kreativität, Empathie oder Emotionen könnten nicht von einer Maschine ersetzt werden. „Wir Menschen können uns auf alle möglichen Situationen einstellen – eine Maschine muss sich diese beibringen. Noch definieren wir, was gelernt wird“, so Ahmed.

„Die Silicon-Valley-Dinosaurier haben unser Live-Marketing geprägt“

Marcus Wild (Inhaber, IDEAL Live Marketing) und Petra Hajosi (Key Account Managerin, IDEAL Live Marketing) hielten die Keynote gemeinsam und legten den Fokus auf den Aspekt, warum der Mensch im Live-Marketing unersetzbar ist und bleiben wird.

Markus Wild hob gleich zu Beginn hervor, dass das Live-Marketing in der heutigen Form ohne Maschinen gar nicht möglich wäre. Er brachte dazu Beispiele aus den 90er-Jahren, in denen Events als Marketing-Tool entdeckt wurden und der Beruf Eventmanager entstand.

Petra Hajosi hob hervor, dass es heute hingegen weniger um Einzelaktionen oder isolierte Veranstaltungen gehe, sondern darum, Aktivitäten in eine Kommunikationsstrategie einzusetzen. Eventmarketing sei damit eigentlich Livemarketing, das von den Silicon-Valley-Dinosauriern geprägt werde. Dadurch, dass Live-Marketing geprägt sei von den Maschinen, die wir nutzen, hätte man heute Hybrid-Events. Man brauche diese Maschinen im Live-Marketing, um eine Masse zu erreichen. Live-Marketing sei dabei Storytelling auf höchster Ebene – multidimensional und mulitsensual, denn: Die größte Emotion erreiche man direkt beim Event. Markus Wild zog schließlich den Schluss, dass Maschinen im Live-Marketing vor allem die Funktion des Supports erfüllen – als digitaler Eventmanager. „Schwierig wird es, wenn es um das Wesen des Live-Marketings geht und das ist der Mensch mit seinen Stärken – und vor allem mit seinen Schwächen“, resümierte Wild.

„Humans over Machines!“

Stefan Stücklschweiger (Co-Founder & Partner, Fifteen Seconds Festival) hielt in seiner abschließenden Keynote ein Plädoyer an die Menschlichkeit. Am Beispiel der Entstehungsgeschichte des Fifteen Seconds Festivals hob er eine Eigenschaft hervor, die Maschinen nicht erreichen könnten: Leidenschaft. Seiner Meinung nach müsse es daher auf jeden Fall „Humans over Machines“ lauten – eventuell gerade noch „better together“. Es sei ganz wichtig, emotionale Intelligenz sprechen zu lassen, denn „Bots sind zwar super, sind aber ein Tool. Am Anfang und am Ende steht der Mensch.“