Megastrafe für TikTok – was nun?

DSGVO zeigt wieder ihre Zähne: Megastrafe für TikTok
von: DMVÖ Präsidentin Alexandra Vetrovsky-Brychta
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass TikTok eine Rekordstrafe in der Höhe von 530 Millionen Euro wegen nicht legitimierter Datenübermittlung nach China auferlegt wurde. Zusätzlich hat die DPC, die irische Datenschutzbehörde, auch bestimmt, dass TikTok sechs Monate Zeit hat, die Datenverarbeitung DSGVO-konform durchzuführen.
Warum ist eine Datenübermittlung in ein Drittland problematisch? Im Falle von China ist diese Frage von der DPC mit der Begründung beantwortet worden, dass in China nicht das gleiche Datenschutzniveau herrscht wie in der Europäischen Union. Insbesondere, dass der Zugriff durch chinesische Behörden nicht ausgeschlossen werden kann, ist problematisch.
Das ist nicht die erste Strafe, die TikTok erhielt – bereits im Jahre 2023 wurde TikTok wegen nicht gesetzeskonformen Umgangs mit Daten von 18-Jährigen zu einer Strafe in der Höhe von 345 Millionen Euro verurteilt.
Zusätzlich sieht sich TikTok in den USA mit dem drohenden Zwangsverkauf des US-Geschäfts bedroht. Ein Gesetz verlangt dies, und nur durch mehrmalige Aufschübe durch Präsident Trump trat das Gesetz bisher nicht in Kraft.
Färben diese Probleme auf die Performance des Werbemediums TikTok ab? Weit gefehlt – betrachtet man eine jüngst veröffentlichte Studie von Metricool, die zeigt, dass TikTok ein Wachstumstreiber für organische Reichweite ist. Laut Studie verzeichnet TikTok einen Anstieg der durchschnittlichen Wiedergabezeit um 71 Prozent. Und auch die Werbespendings auf Social Media, darunter auch TikTok, erfreuen sich wesentlich stärkerer Beliebtheit als auf heimischen Digitalangeboten – wie die ebenfalls vor kurzem veröffentlichte Momentum-Spendingsstudie aufzeigt.