Das Ende von Google? SEO bleibt relevant, auch wenn KI-gestützte Inhalte und eigenproduzierte Suchmaschinenantworten die Spielregeln verändern.

Das Ende von Google?

KI und SEO/SEA – wie es weitergeht

 

Dieser Blogartikel entstand in Zusammenarbeit mit Otago.

 

SEO wurde schon oft für tot erklärt. Aber wie heißt es so schön? „Totgesagte leben länger!“. Wer nur ein wenig danach gräbt, wird schon im Jahr 2001 die ersten „SEO ist tot!“ Artikel finden. Mit Chat-GPT & Co. ist der Ruf wieder einmal lauter geworden. Ist diesmal wirklich etwas dran?

Fest steht: Es gibt wesentliche Unterschiede zu den üblichen Rufen. Bisher wurde SEO bereits bei der Änderung von Ranking-Kriterien für „tot“ erklärt. Da gab es zwar immer Gewinner:innen und Verlierer:innen, relevant blieb Suchmaschinenoptimierung allerdings trotzdem.

 

Was passiert aber jetzt?

  • Wir können mit der Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) leichter Inhalte erzeugen
  • Suchmaschinen erzeugen selbst Antworten in den Suchergebnissen. Ein Wechsel auf die Website ist nicht mehr notwendig.
  • Das Verhalten der Nutzer:innen ändert sich. Andere Werkzeuge ziehen möglicherweise Nutzer:innen von Suchmaschinen ab.

 

1. Erzeugen KI unterstützte Inhalte lediglich mehr Wettbewerb?

 

Klar, die Content-Produktion wird sich ändern. Aber: Es handelt sich hier noch nicht um eine echte Revolution. Die Autorität der Website wird noch mehr an Gewicht gewinnen. Technisch wird die Content-Explosion dazu führen, dass aus SEO-Sicht sauberer gearbeitet werden muss. So können Suchmaschinen auch ihre teuren Ressourcen für den eigenen Content verwenden.

Mehr Wettbewerb im Content ist allerdings noch kein Argument für „SEO ist tot“ – wenn man die Suchmaschinenoptimierung nicht nur auf die Content-Erstellung reduziert.

 

2. Suchmaschinen erzeugen eigene Inhalte

 

Hier wird es spannend. An sich ist es eine Fortsetzung, die man schon länger beobachten kann. Wer nach der PLZ von Linz sucht, wissen möchte wie alt Biden ist oder an den Öffnungszeiten der Bäckerei von nebenan interessiert ist, wollte noch nie eine Website besuchen. Und all diese Suchen bringen schon jetzt keine Besucher:innen mehr.

Es gilt: Alle Suchen, bei der Suchende keine Intention haben eine Website zu besuchen, werden auch auf Dauer immer weniger Besucher:innen bringen. Dies gilt vor allem bei klar zu beantwortenden Informationssuchen – wie die oben genannten Beispiele ganz gut verdeutlichen. Oberflächlicher Blog-Content wird es hier in Zukunft also schwer haben.

Hier sei auch an einen wesentlichen Punkt erinnert. Die Mission von Google ist:

„Die Informationen dieser Welt organisieren und allgemein zugänglich und nutzbar machen.“

Es war und ist nie die Rede davon gewesen „Menschen zu helfen Interessante Websites zu finden“. Somit ist es nur logisch, den Klick zur Website dort in den Hintergrund zu rücken, wo es aus Sicht der Nutzer:innen gar nicht erwünscht ist. Ein Rückgang der Sichtbarkeit kann & muss zukünftig also vor allem durch einen Münzeinwurf im Werbesystem ausgeglichen werden.

 

3. Das Verhalten der Nutzer:innen ändert sich

 

Beim letzten Punkt wird es jetzt wirklich spannend – und vor allem spekulativ. Werden Menschen ihre Suchen durch eine Interaktion mit dem Assistenten ersetzen? Bestimmt! Im Moment können wir allerdings nur erahnen, welche dieser Anfragen zukünftig mit einem KI-Assistenten gesucht werden.

Aber was hat die klassische Definition von SEO damit zu tun?

„Suchmaschinenoptimierung bezeichnet Maßnahmen, die dazu dienen, die Sichtbarkeit einer Website und ihrer Inhalte für Benutzer einer Websuchmaschine zu erhöhen.“ Mag sein, dass in Zukunft Gemini, Co-Pilot, Chat-GPT oder eine andere KI befragt wird, welches Restaurant in Wien denn ein gutes veganes Frühstück hat. Aber die Aufgabe von SEOs wird auch in diesem Fall sein: Maßnahmen setzen, die bei Suchen in Assistenz-Systemen zum gewünschten Ziel führen. Schon jetzt gibt es Disziplinen wie Amazon-SEO oder Pinterest-SEO.

 

Zusammengefasst heißt dies:

 

  • Die Änderungen sind dieses Mal wohl doch fundamental. Aber auch nach den aktuellen Rufen wird SEO nicht sterben. Vielmehr entstehen aus den Änderungen neue Potenziale für Optimierungen.
  • Die Content-Explosion wird uns, im positiven Sinne, dazu zwingen wirklich einzigartige Inhalte zu erstellen und unsere technischen Hausaufgaben zu machen. Nur so können wir unsere Chancen in klassischen Suchmaschinen auch erfolgreich nutzen.
  • Markenaufbau wird weiter an Bedeutung gewinnen.
  • So manche Suche wird sich in einen Assistenzdialog verlagern. Hier wird es neue Herausforderungen geben. Entsprechenden Optimierungen werden umso wichtiger, um auch in Assistenzsystemen möglichst sichtbar zu sein.

 

Autor: Jan Königstätter

Jan Königstätter ist Experte für Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenmarketing. 2014 gründete er gemeinsam mit Markus Inzinger Otago Online Consulting GmbH und ist Lektor an mehreren FHs. Neben technischem Coaching und Mentoring des operativen otago-Teams hält er laufend Vorträge und Workshops für diverse Unternehmen und auf Kongressen. Seit 2017 ist Jan Königstätter Google Digital Workshop Certified Trainer.

www.otago.at

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