Gemeinsamkeiten von Menschen und Seescheiden Unter dem Motto „The Art of Data” luden die Datanauts (powerd by DMVÖ) am Donnerstag, den 12. Mai ins Ars Electronica Center (AEC Linz). Beim ausverkauften Event trafen Expert*innen sowie Interessierte aus Date Science und Kunst aufeinander, um zu diskutieren, ob und wie Künstliche Intelligenz kreativ ist. Neben vier kurzen …

Künstliche Intelligenz und Kreativität: Geht das? Weiterlesen

Gemeinsamkeiten von Menschen und Seescheiden
Unter dem Motto „The Art of Data” luden die Datanauts (powerd by DMVÖ) am Donnerstag, den 12. Mai ins Ars Electronica Center (AEC Linz). Beim ausverkauften Event trafen Expert*innen sowie Interessierte aus Date Science und Kunst aufeinander, um zu diskutieren, ob und wie Künstliche Intelligenz kreativ ist. Neben vier kurzen Input-Talks sowie einer Podiumsdiskussion durften sich die Teilnehmer*innen auf einen intensiven Austausch mit Gleichgesinnten freuen.

„Was wird mit Kreativität assoziiert und was mit Künstlicher Intelligenz?“ mit dieser Frage wurden die Teilnehmer*innen des Events gleich zu Beginn konfrontiert. Dabei fielen Begriffe wie Bunt, Freiheit, Design, Selbstverwirklichung, Fokus, Talent oder Verknüpfung. Am Ende, nach den Input-Talks, wurden sie nochmals gefragt. Dabei war zu erkennen, dass die vier Talks gewirkt hatten, denn die Antworten fielen anders aus. 

Seda Röder, Gründerin der Sonophilia Foundation und The Mindshift, leitete mit der Frage ein, was Kreativität ist und warum Menschen überhaupt ein Gehirn haben. Michael Katzlberger, Gründer von Katzlberger Consulting und ehemaliger Geschäftsführer von Tunnel23, führte die Frage weiter: „Kann KI überhaupt kreativ sein?“. Peter Kotauczek, Gründer Beko Informatik & Engineering, erläuterte seine Sichtweise zur Entwicklung von KI und Marlies Temper, Vizepräsidentin der Data Intelligence Offensive, endete mit der Frage „Wie intelligent ist eine Künstliche Intelligenz?“. Durch den Abend führte Katrin Gabriel, Leiterin der Future Thinking School des AEC (Ars Electronica Center). Anschließend folgte eine rege Paneldiskussion mit allen Vortragenden.

Falsche Verliebtheit

Angefangen beim Vergleich des Menschen mit einer Seescheide bis hin zum Selbstbildnis einer KI oder KI-komponierten Musikstücken in Anlehnung an Mozart – diese und andere Themen wurden in den zwei Stunden Input-Talks behandelt. Obwohl die Vorträge nicht unterschiedlicher hätten sein können, waren sich alle Speaker*innen bei einer Sache einig: Man soll keine Furcht vor Künstlichen Intelligenzen haben. „Ich lasse einen Taschenrechner auch für mich rechnen, aber habe keine Angst vor ihm. Wieso aber vor KI?“, fragt Marlies Temper. Man soll versuchen, das große Ganze zu sehen. Künstliche Intelligenz ersetzt nicht die Kreativität, sondern sie ergänzt diese mit neuen Möglichkeiten. „Über Kreativität zu sprechen, ist wie im Mittelalter über Gott zu reden“, scherzte Seda Röder bereits in ihrem Vortrag. Peter Kotauczek sah hier auch ein Problem: „Wir haben uns in die Digitalisierung verliebt. Aber so richtig wollen wir sie auch nicht.“

 

Die richtigen Fragen stellen

Ein Problem, vor dem jede Branche steht: Zu wenige Menschen arbeiten in kreativen Berufen. Seda Röder bezog sich dabei auf Daten von Statistik Austria, laut denen nur 0,1% der Weltbevölkerung im Kreativbereich mit Schwerpunkt Innovation arbeiten. Genau diese kreativen Köpfe entscheiden, wohin die Zukunft geht. Michael Katzlberger ergänzte, dass jene Personen fehlen, die die Brücke zwischen Kreativität und Technologie bauen. Eine weitere Herausforderung ist die Kommunikation. Marlies Temper hob hervor, dass Soft Skills wie Präsentation oder Rhetorik benötigt werden, um komplexe Themen so herunterzubrechen, dass jede*r diese verstehen könne. Des Weiteren müssen die richtigen Fragen zur KI gestellt werden, nur so können Data Science Projekte funktionieren. Peter Kotauczek wiederum sieht Kreativität als Frage der Selbstermächtigung.

 

Das, was bleibt

Am Ende wurde den Teilnehmer*innen wieder dieselbe Frage gestellt: „Was assoziierst du mit Kreativität?“ Die Begriffe fielen anders aus: Chancen, Schaffen, Überraschung, Vielfalt, Unerwartetes, Erfüllbarkeit und Neues Schaffen. Und die Frage aus dem Publikum „Was ist eigentlich das Gegenteil von Kreativität?“ wurde von Michael Katzlberger mit Zustimmung der weiteren Speaker folgendermaßen beantwortet: „Natürliche Dummheit.“ Bei sommerlichem Wetter, kühlen Getränken und ausgelassener Stimmung klang der Abend aus.

Über die Datanauts

Mit der Expert Group Datanauts des DMVÖ wurde eine Vernetzungs-, Wissens- und Informationsplattform geschaffen, um sich für ein gemeinsames Verständnis von Data Science, noch mehr zukunftsorientierte Ausbildungen und eine Data-Strategie für Österreich einzusetzen. Neben regelmäßig stattfindenden Expert*innen-Talks und Workshops werden auch Events für Unternehmen und Wissenschaft angeboten. Weitere Informationen zu den Datanauts unter www.datanauts.at